✈️ Freitag – Anreise und erstes Eintauchen

3. Okt 2025 · 🌱 @Wachsen
Es ist definitiv zu früh, und Wien liegt nicht nur im Dunkeln, sondern auch in feinem Nieselregen. Das beschreibt ein altes Dilemma des Reisens: Wer die Zeit am Zielort möglichst nutzen will, muss die Zeit des Schlafes verkürzen.

Der Flughafen wirkt riesig. Überall leuchten Informationsschilder, die hilfreich sind – sofern man sich auskennt. Mich verwirren sie eher durch ihre Dichte. Doch mit der Zeit erkenne ich die eigene Logik, und bin erleichtert, als ich meine Reiseschwester sehe.

Am liebsten am Fliegen ist mir das Abheben. Das Flugzeug steht bereits auf der Bahn, die Motoren brummen – und alles in mir erwartet, dass sich die Welt bewegt, doch sie steht noch still. Dann, endlich: Bewegung. Nicht geradeaus, wie wir Erdbewohner es gewohnt sind, sondern nach oben. Die Gebäude schrumpfen, der Blickwinkel kippt, und das Flugzeug fährt durch die Luft – nichts hält es mehr auf. Wir fliegen.

🧭 Geschichte und Geschichten

3. Okt 2025 · 🌱 @Wachsen

Schon beim ersten Schritt zeigt die Stadt ihre Farben und ihre Persönlichkeit. Die Statue eines Kindes, fast unauffällig, lehnt lebensnah an der Wand. Am Bahnhof das Denkmal – stiller Zeuge der Vergangenheit. Und ein Stück weiter: der Balkon des Theaters, wie eine kleine Bühne zur Straße hin.

Überall diese warmen Rottöne, durchmischt mit Neuem. Altes neben Gstettn und Baustellen, Geschichte neben Alltag. Bologna ist ein erdfarbenes Mosaik – aus Vergangenem und Gegenwärtigem, aus Tourismus und Stadtleben.

🦋 Mit dem Hop-on-Hop-off-Bus durch Bologna

4. Okt 2025 · 🦋 @Mitwelt

Das Herz der Stadt ist die Piazza Maggiore – ein weiter Platz mit dem Neptunbrunnen, der größten Kirche Bolognas und dem Palazzo d’Accursio. Über dessen Portal thront eine dunkle Statue, die viele für den Stadtpatron San Petronio halten.

Die Wahrheit ist verschlungener: In Wirklichkeit zeigt sie Papst Gregor XIII., einen Sohn Bolognas – und den Papst, dem wir den gregorianischen Kalender verdanken. Als 1796 französische Truppen einrückten, fürchtete man, das Denkmal könnte zerstört werden. Also verwandelte man Gregor kurzerhand in San Petronio: Die Tiara wich einer Mitra, ein Bischofsstab kam hinzu, und eine Inschrift erklärte ihn zum Schutzpatron. So überstand die Statue die Zeit der Unruhen – halb Papst, halb Heiliger, bis heute.

Die Fahrt mit dem Hop-on-Hop-off-Bus war ein kleines Abenteuer. Unsere Fahrerin lenkte mit spürbarem Temperament durch die engen Straßen und Kurven der Stadt. Oben im offenen Stock schwankte es kräftiger – unter den Bäumen am Straßenrand, und manchmal auch mitten durch die Zweige. Die Strecke führte uns vorbei an Sehenswürdigkeiten, hinauf in die Hügel – und schenkte uns dabei unerwartet weite Blicke über die Stadt.

Bologna wirkt, als sei es aus der Erde selbst gewachsen. Während Wien hell, königsgelb, marmoriert und glänzend erscheint, zeigt sich Bologna in erdigen Tönen: Rostrot, Orange, Sandgelb und warmes Braun. Dazwischen darf sich alles ansiedeln, was will. Die „Gstettn“ – das wilde Grün – bleiben hier nicht verborgen, sondern gehören selbstverständlich zum lebendigen Stadtbild. 🌿

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert